Zustandseinstufung und Wertermittlung
Egal ob Kurztaxierung oder ausführliches Gutachten: Am Ende einer jeden Bewertung steht die Gesamtzustandsnote des Fahrzeuges. Diese Beurteilung ist das gemittelte Ergebnis aus den Zuständen der Einzelbaugruppen.
Die Zustandseinstufung ist ein ebenso wichtiger wie schwieriger Teil der Bewertung, der nicht selten Anlass zur Diskussion zwischen Besitzer und Sachverständigem gibt. Die Schwierigkeit bei der Oldtimerbewertung ist, dass hier Fahrzeuge aus den verschiedensten Epochen der Automobilgeschichte zu bewerten sind. So sind die Fertigungsqualität und die Produktionsmöglichkeiten der jeweiligen Baujahrzeiträume zu berücksichtigen. Hinzu kommt der unterschiedliche Finish-Anspruch der einzelnen Hersteller. Vor diesem Hintergrund sind die einzelnen Zustandsnoten von Fall zu Fall auf das zu bewertende Objekt abzustimmen.
Classic Data Zustandsnoten
Das Classic Data System orientiert sich an den deutschen Schulnoten; von 1 „sehr gut“ bis 5 „mangelhaft“, wobei Zwischenstufen wie 2- oder 3+ möglich sind.
Ein Fahrzeug, auf das man begeistert zugeht und bei dem man auch bei genauer Prüfung keine Mängel feststellt. Basis für die Bewertung in die Zustandsnote 1 ist der angenommene Zustand bei Erstauslieferung, d.h. der ehemalige Neuwagenzustand des entsprechenden Herstellers.
Ein Fahrzeug, auf das man begeistert zugeht, aber an dem man bei näherer Betrachtung leichte Gebrauchsspuren findet. Diese leichten Gebrauchsspuren sollten sich in der nachvollziehbaren, geringen Gesamtlaufleistung bzw. Laufleistung nach der Restauration widerspiegeln. Entsprechend niedrig ist auch der Verschleißgrad der Technik.
Ein Fahrzeug, auf das man zugeht und bei näherer Betrachtung unschwer Gebrauchsspuren und diverse kleinere Mängel erkennt. Die Gebrauchsspuren und Mängel sollten sich in der nachvollziehbaren Gesamtlaufleistung bzw. Laufleistung nach einer Restauration widerspiegeln. Entsprechend hierzu ist auch der Verschleißgrad der Technik.
Ein Fahrzeug, auf das man zugeht und bei dem diverse Mängel schon aus der Entfernung erkennbar sind. Eine nähere Inaugenscheinnahme zeigt deutliche Verschleißspuren.
Ein Fahrzeug, bei dem selbst der Laie sofort deutliche Mängel und/oder Fehlteile erkennt. Könnte auch als Teileträger verwendet werden.
* Durch die heutigen technischen Möglichkeiten (z.B. Schweißarbeiten, computergestützte Messtechniken) sowie den veränderten Materialien (z.B. Lack, Oberflächenveredelung) und einem umfangreichen Korrosionsschutz kann ein komplett restauriertes Fahrzeug den Zustand der Erstauslieferung übertreffen.
Zustand, Originalität und Historie werden vom besichtigenden Kfz-Sachverständigen unabhängig voneinander bewertet und fließen in die Wertfindung mit ein.
Definition der Zustandsnoten © Classic Data Marktbeobachtung GmbH & Co KG